Gleich zwei auf einen Streich - Lea Bergmann erneut erfolgreich
16.11.2015Mit ihrer Arbeit über den Herzog von Croÿ, die sie im vergangenen Jahr als Beitrag für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten anfertigte, war Lea Bergmann, inzwischen Schülerin der Jahrgangsstufe Q2, erneut erfolgreich: Auch die Gesellschaft für historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes (GHL) befand Leas Forschungsergebnis für hervorragend.
Die Frage, ob der Herzog von Croÿ als „Außenseiter" oder als „Mitbürger" im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen sei, stand im Mittelpunkt ihrer Arbeit, in der sie dieser in intensiven Recherchen im Stadtarchiv sowie im Archiv der von Croÿschen Verwaltung und auch der Universitäts- und Landesbibliothek Münster nachging.
Das Fazit der Arbeit sieht auf den ersten Blick negativ aus: Die Herzöge seien nie zu wahren „Mitbürgern" geworden – auch wenn ein Dülmener Bürgermeister dies einmal anders postulierte; diese Außenseiterrolle sei sogar bewusst von den Herzögen aufrecht erhalten worden. Doch Leas Schlussausführungen lassen erkennen, dass sie es eben nicht bei dieser reinen Feststellung bewenden ließ, sondern das Verhältnis zwischen der Stadt und ihren Herzögen noch genauer durchdrang:
„Seine (gemeint ist der Herzog von Croÿ, Anm. K. Bressem) allgemeine Wahrnehmung durch die Stadtbevölkerung lässt sich jedoch als neutral bis positiv bewerten. Eine Verbundenheit des Herzogs zur Stadt Dülmen [...] ist zu erkennen. Die Beziehung zwischen den Dülmenern und dem Herzog von Croÿ lässt sich wohl am ehesten [...] als ein Nebeneinander beschreiben. Abschließend muss man aber feststellen, dass die Stadt Dülmen ohne den Herzog von Croÿ heute nicht diejenige wäre, die sie ist und es den Dülmenern vor allem bis zum Ende des 2. Weltkrieges um einiges schlechter ergangen wäre, hätte S.D. Carl seinen Grundbesitz nicht bewirtschaften lassen. In diesem Zusammenhang erscheint es positiv, dass die Herzöge von Croÿ keine Mitbürger waren und sind. Und der adelige Glanz schadet(e) Dülmen nicht, sondern er nutzt(e) der Stadt."
Diese reflektierte Betrachtungsweise überzeugte nun auch noch eine Fachjury aus verschiedenen Mitgliedern der GHL und einigen Geschichtslehrern, sodass Lea am Montag, den 23. November in Borken den ersten Preis des diesjährigen Schülerwettbewerbs der GHL („Förderpreis für Nach-wuchsforscher") entgegen nehmen kann.
Sie setzte sich in diesem Wettbewerb gegen 15 andere Beiträge von SchülerInnen anderer Schulen aus dem Münsterland durch und wird nun mit einer Urkunde, einem Buchgeschenk und einem Geldpreis von 300 Euro „belohnt" – ausgezeichnet, findet das CBG! Wir sind sehr stolz auf Leas Erfolg und freuen uns mit ihr.