Mehr als 100 Jahre "Städtisches Gymnasium Dülmen"
Vorab-Hinweis
Diese Übersicht wurde vom Schulleiter, Wolfgang Weber, zusammengestellt. Der Rückblick von Beginn an bis 2002 beruht auf einem Vortrag mit Powerpoint-Präsentation von Herrn Leo Dieker im Jahre 2012 zum 100-jährigen Bestehen unserer Schule. Ihm gilt unser ausdrücklicher Dank dafür, dass er die Informationen und Fotos zusammengetragen und hierfür bereitgestellt hat.
Unser herzlicher Dank geht auch an den ehemaligen Schulleiter, Bernd Vogt, der bei dieser Aufarbeitung unterstützt hat.
Sollten Sie beim Lesen dieses Abrisses zu der Erkenntnis kommen, das Sie uns helfen können, diese Übersicht noch besser zu machen, dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie mit uns in Kontakt treten - am einfachsten gleich hier per E-Mail: E-Mail an den Schulleiter
Die Ursprünge reichen weit zurück ...
1911 feierte die Stadt Dülmen den 600sten Jahrestag der Stadtgründung. Als besonderes Geschenk erhielt sie vom preußischen Staat die Genehmigung, die bestehende Lateinschule oder Rektoratsschule zu einem Vollgymnasium auszubauen.
1912 gilt deshalb als das Gründungsjahr unserer Schule, doch reicht die Tradition einer höheren Schule in Dülmen weit in das Mittelalter zurück. Denn Dülmen besaß schon kurz nach der
1311 erfolgten Stadtgründung eine eigene Stiftsschule. Diese Stiftsschule wurde später „öffentliche Lateinschule“, die bis ins 18 Jahrhundert hinein Schüler auf die Universität vorbereitete. Eine schulische Abschlussprüfung als Voraussetzung für die Aufnahme an der Universität gab es nicht.
1818, als Clemens Brentano, der Namenspatron unseres Gymnasiums, nach Dülmen kam, war die Schule für einige Jahre verwaist, da die napoleonischen Kriege der Stadt schwere Schäden zugefügt hatten.
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wurde die Dülmener Lateinschule wiederbelebt, doch inzwischen hatte die Kirche ihren bestimmenden Einfluss auf das Schulwesen an den Staat abtreten müssen. Mit der preußischen Bildungsreform am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden qualifizierte schulische Abschlüsse festgelegt. Die Dülmener Lateinschule konnte sich wegen ihrer geringen Größe und der geringen finanziellen Ausstattung allerdings im 19. Jahrhundert nicht zu einem den preußischen Bildungsgesetzen entsprechenden Gymnasium entwickeln. Dem Engagement Dülmener Bürger ist die Gründung des Gymnasiums letztendlich zu verdanken, denn sie schafften die finanziellen Voraussetzungen. Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde der Grundstein für ein Gebäude (heute Hermann-Leeser-Schule) gelegt.
1921 konnte es, wegen des I. Weltkrieges, erst fertig gestellt werden. In diesem Gebäude ereignete sich die wechselvolle Geschichte des Städtischen Gymnasiums Dülmen der ersten 50 Jahre.
1912 - Die Wurzeln des heutigen CBGs
Alte Bültschule 1912
Die Rektoratschule auf dem Bült, humanistisches Gymnasium ohne Beihilfe des Staates, hatte am 16.04.1912 fünf Klassen mit insgesamt 92 Schülern. 50 davon kamen aus der Stadt Dülemen selbst, 42 von außerhalb.
1912 - Städtisches Gymnasium Dülmen
1. Schulleiter: Dr. Wilhelm Vornefeld, 1912-1934
1913 - 1921 - Baumaßnahmen - ein neues Schulgebäude
1919 beteht das Kollegium aus 14 Peronen - ausschließlich Männer
Ab Ostern 1921 werden auch Schülerinnen für den Besuch der Schule zugelassen
1922 – 1924 Reformgymnasium mit Französisch als Anfangssprache
Ab 1924 ist die Schule wieder ein humanistisches Gymnasium
1928 beteht das Kollegium aus 13 Peronen - ausschließlich Männer
1931 Finanzkrise - Einschränkungen
Beschluss der Stadtverordneten „die drei oberen Klassen des Gymnasiums abzubauen, sofern nicht der Staat oder eine Ordensgesellschaft die Anstalt übernimmt".
Ein neues Schulgebäude ...
Blick auf das Städtischen Gymnasiums Dülmen von der Münsterstraße aus. Heute ist die Hermann-Leeser-Schule in dem Gebäude untergebracht.
2. Schulleiter, Karl Dietrich, 1936-1945
Ostern 1937
Das Städtische Gymnasium Dülmen wird durch Erlass der Reichsregierung eine „Deutsche Oberschule"
1945
Zerstörung des Gebäudes
Ab Mai 1946 wurde nach der Wiedereinrichtung des Gymnasiums Alfred Groll kommissarischer Leiter, nach seinem plötzlichen Tod Gustav Sachse (Lehrer 1925 bis 1955)
1.7.1946
Wiederaufnahme des Unterrichts mit 267 Jungen und 88 Mädchen.
Die damalige Sexta besteht aus 78 Jungen und Mädchen.
Es ist beengt. Die Schule ist ohne Heizung. Sitzgelegenheiten sind mitzubringen. Es gibt keine Materialien. ...
1948
Nach der Währungsreform normalisieren sich langsame die Verhältnisse: Es erfolgt ein innerer und äußerer Wiederaufbau der Schule.
Die Schule verzeichnet steigende Schülerzahlen.
1948 besteht das Kollegium aus 10 Personen, eine Lehrerin und neun Lehrer.
Trotz prekärer Finanzlage in der Nachkriegszeit unterstützt die Stadt ihr Städtisches Gymnasium tatkräftig.
Zwischen 1946 und 1962 liegt die Schülerzahl ziemlich konstant zwischen 320 und 350. 1962 sind es genau 342 Kinder, 250 davon sind Jungen, 92 sind Mädchen.
3. Schulleiter, Dr. Karl Pötter, 1950-1961
Es gibt einen ständigen Kampf um die Finanzen in den Aufbaujahren.
Die Schulform wird intensiv diskutiert.
1950
Es fällt die Entscheidung für ein "Neusprachliches Gymnasium"
1954
Tanzkurse sind in dieser Zeit für Schüler der Schule, gerade in der Oberprima, ein Tabu. Sie sollen besser für die Reifeprüfung lernen. Da ist man sich einig mit der katholischen Direktorenkonferenz in Recklinghausen. Bei "missratenen Söhnen" muss man mit einer Abmahnung der Schule rechnen.
1955
Maria Worstbrock schlägt im Schulausschuss „Brentano Gymnasium“ als neuen Namen für das Städtische Gymnasium vor
1958
Schulpartnerschaft mit Charville-Mézières Lycée Monge, Collège Bayard.
Die VHS in Dülmen wird gegründet.
Der Anteil der Mädchen im Gymnasium liegt unter 25 %. Grundlage der Arbeit an der Schule ist das "Pädagogische Prinzip der Koinstruktion"
4. Schulleiter, Dr. Theodor Blasius, 1962-1971
Vor seinem Dienstantritt war für kurze Zeit Theodor von Rinteln kommissarischer Leiter
In der Dienstzeit von Dr. Theodor Blasius verdoppelt sich die Schülerzahl.
1962
Das Städtische Neusprachliche Gymnasium Dülmen feiert seinen 50. Geburtstag.
Zu dieser Feier erhält die Schule den Namen "Clemens Brentano-Gymnaisum".
Das Kollegium besteht zu dieser Zeit aus 21 Personen - davon sind 1/7 weiblich.
1965
Die Schule erhält einen Zweig für Real- und Hauptschulabsolventen. Die Oberstufe wächst dadurch deutlich.
Zu Beginn der 70-er Jahre steigt der Anteil der Mädchen auf über 40%.
5. Schulleiter, Hans Bonn, 1971-1978
1973
Das Clemens-Brentano-Gymasium bezieht das neues Neues Gebäude an der Kreuzkirche 7.
1974
Die Differenzierte Oberstufe wird eingeführt.
Zumindest in der Oberstufe werden die unterschiedlichen "Schulformen" aufgelöst.
Der Kerngedanke ist, dass Oberstufenschülerinnen und -schüler ihre Schullaufbahn weitgehend selbst bestimmen.
6. Schulleiter, Hubert Festring, 1979-1994
Die Schulkonferenz als höchstes Entscheidungsgremium der Schule wird eingeführt. Die Raumnot am Clemens-Brentano-Gymnasium wird immer größer.
1980
1462 Schülerinnen und Schüler besuchen jetzt das CBG. Die alte Overbergschule und Räume der Gutenberg-Hauptschule werden mit genutzt.
1983
Der Anbau wird bezogen. Die Aula wird fertiggestellt.
1984
Erstmalig wird das Jahrbuch herausgegeben.
1987
Das Clemens-Brentano-Gymnasim feiert sein 75-jähriges Bestehen. Das Kollegium bilden jetzt 85 Lehrerinnen und Lehrer.- fast ein Drittel (27) sind weiblich.
1992
Das Schülerbetriebspraktikum wird eingeführt.
1994
Mit Beschluss der Schulkonferenz vom 28.04.1994 wird die Fünf-Tage-Woche ab dem Schuljahr 1994/95 eingeführt.
7. Schulleiter, Johannes B. Kettlack, 1994-2002
Es kommt in seiner Zeit am Clemens-Brentano-Gymnasium zu einer deutlichen Verringerung der Raumnot.
- Der PISA-Schock und seine Auswirkungen prägen lange Zeit die Diskussionen. Ein Schulprogramm mit dem Leitspruch „Alles ist ewig im Innern verwandt“ erscheint. (Brentano-Gedicht Sprich aus der Ferne (1801))
- Ausbau des künstlerischen und kulturellen Schwerpunkts der Schule: Konzerte, Theateraufführungen, Kunstprojekte und –dokumentationen, schulisches Jahrbuch, klassenübergreifende Studienfahrten, Schüleraustausch...
- Intensivierung der Internationalisierung und Öffnung des CBG für namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens. u.a. :
- Durchführung von Europatagen mit Abgeordneten des EU-Parlaments
- Internationale Woche mit SchülerInnen u. Lehrkräften aus fünf Ländern
- Organisation einer Projektwoche mit dem Thema Afrika
- Initiierung der Vortragsreihe Aus dem Leben – für das Leben - Ausbau des Sponsoring-Konzepts der Schule zur Unterstützung außerunterrichtlicher Aktivitäten
1995/96
Das Clemens-Brentano-Gymnasium erhält den 1. Computerraum.
1997
Im CBG eröffnet ein Bistro.
1999 - 2002
Auslagerung von Schulklassen in die Dependance „Overbergschule“ aufgrund hoher Schülerzahlen
Gründung des Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasiums
Die Gründung eines zweiten Gymnasiums in Dülmen bedeutet ab jetzt zunächst rückläufige Schülerzahlen am CBG
CBG: Versuch des Aufbaus eines Schulprofils mit Alleinstellungsmerkmalen
8. Schulleiter, Bernd Vogt, 2002-2011
In seiner Amtszeit erfolgt der Übergang zur Einstellung von Lehrpersonal im Rahmen schulscharfer Ausschreibungen. Ein Meilenstein in der Schulentwicklung (auch wenn es für SchulleiterInnen zusätzlich einen enormen Arbeitsaufwand bedeutete)
2002/03
Initiierung des Projekts „Schüler helfen Schülern“
2003/04
Entwicklung und Umsetzung individueller Lern- und Fördermaßnahmen zur Absenkung der Wiederholerquoten und zur individuellen Förderung
Entwicklung der Offenen Ganztagsschule „13 plus“
2004/05
Einrichtung einer Förderklasse ab Jg. 7 mit Schulzeitverkürzung (D-Zug-Klasse) /Abitur nach 8 Jahren
Einrichtung einer Musikklasse
2005/06
Konzeptentwicklung für fächerübergreifendes Lernen
Konzeptentwicklung für Methodenlernen in der S I und von Methodentagen in der SII
Verankerung von Parallelarbeiten als Maßnahme zur Qualitätsentwicklung und –sicherung
2006/07
Konzeptentwicklung „Das Lernen lernen“ in der Erprobungsstufe und
Einführung des Faches ALF /allgmeine Lern- und Arbeitsformen)
Einführung der Kinderuni
2007/08
Lernstandserhebungen in Jg. 8 / zentrale Prüfungen in Jg. 10 / Zentralabitur
Erarbeitung eines schulinternen Medienkonzepts
2008/09
Überarbeitung Schulprogramm / Herausgabe Schulprogrammbroschüre
Ausbau des Konzepts „Individuelle Förderung“
Implementierung des Konzepts zur Förderung von Schülern mit Leistungsschwächen zum Abbau der Sitzenbleiberquoten
2009/10
Beschluss der Umwandlung des CBG´s in eine GanzTagsSchule
Erarbeitung eines pädagogischen Konzepts (neue Rhythmisierung des Unterrichts; kooperative Lernformen; Raumkonzept im GT...)
Einstellung einer Sozialpädagogin zur Unterstützung der Lehrkräfte
Ausrüstung der Schule mit elektronischen Tafeln
2010/11
Beginn umfassender Baumaßnahmen im Rahmen der Umgestaltung zum GT
9. Schulleiter, Wolfgang Weber, 2011-2017
2011/12
Bauarbeiten und Umzüge über das gesamte Schuljahr hinweg
Konzeptentwicklung für die Ausweitung des Ganztags: Mittelstufe
Ausbau des Konzepts zur individuellen Förderung
Beteiligung am Netzwerk Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium.
2012/13
Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des CBGs
Konzeptentwicklung zur Neu-Ausrichtung des Ganztags
Doppeljahrgang G9/G8 - gemeinsames Abitur
Schulkonferenz beschließt den Ganztag 3+1i
Symbolischer erster Spatenstich zum Bau der Mensa
Ausbau der indiv. Förderung: Die Antwort auf Vielfalt ist Vielfalt
2013/14
Vorhilfe und Lernwerkstatt - Umsetzung in die Praxis
Umgestaltung des Innenhofens: Pausenbereich/grünes Klassenzimmer
Qualitätsanalyse am CBG mit hervorragendem Ergebnis
Arbeitskreis Mensa / Neue Haus- und Mensaordnung
Vereinbarung zum Beschwerde- und Konfliktmanagement am CBG
2014/15
Eröffnung der Mensa im August.
CBG als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet
Erarbeitung kompetenzorientierter Lehrpläne für die Sek II
Überarbeitung Schulprogramm / Herausgabe Schulprogrammbroschüre
Projekttage am CBG
2015/16
Neues Medienkonzept für die Erprobungsstufe
CBG: Referenzschule im Netzwerk Zukunftsschulen NRW
Neue CBG-Website
Aufnahme einer sog. Vorbereitungsklasse
Auszeichnung des CBGs als Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage.
10. Schulleiterin, Maike Verwey, 2017 - heute
2017/18
Ausbaus des Konzeptes der Lernwerkstatt
Auszeichnung zur "Fair-Trade-School"
Ausbau der Medienscouts
2018/19
Einführung der Tabletklassen im Rahmen der Digitalisierung
Erstellung einen Medienkonzeptes