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Freundliches Finnland - Christian Nagel berichtet
Stadtansicht von Tampere mit dem Wahrzeichen Näsinneula, dem mit 173m höchsten Fernsehturm Nordeuropas

Freundliches Finnland - Christian Nagel berichtet

06.11.2016

Für vier Wochen war Christian Nagel, Schüler der EF des CBG, in Finnland. Er stellte sich den Fragen von Frau Hackenberg über seinen Auslandsaufenthalt

 

Sauna, leckeres Essen, freundliche Menschen und ein interessantes, anderes Schulsystem – all dies hat Christian Nagel, der vier Wochen lang in Tampere in Finnland die Schule besucht hat, besonders geschätzt.

 

Als Christian von dem Angebot der Deutsch-Finnischen Gesellschaft (DFG) erfuhr, einen vierwöchigen Aufenthalt in dem skandinavischen Land zu verbringen, wurde er neugierig. Vier Wochen kamen ihm sehr entgegen, denn so musste er nicht ein ganzes Schulhalbjahr nachholen. Zudem bot sich für den Schüler der EF gerade dieser Zeitraum an, da diese Jahrgangsstufe noch nicht zur Qualifikationsphase für das Abitur zählt. Die von der DFG angebotene Alternative, ein viermonatiger Aufenthalt, war für ihn zu dem Zeitpunkt noch nicht denkbar. So wurden dann also drei Wochen seiner Sommerferien Schulzeit in Finnland.

 

Christian lebte dort in einer Gastfamilie, die drei Kinder hat und Deutsch sprechen kann. „Mit dem mittleren Sohn Tuomas bin ich zur Schule gegangen – in die neunte Klasse der Einheitsschule, die dort die Abschlussklasse ist“, erzählt Christian. Diese Schule hat einen deutschen Zweig, sodass neben Deutsch auch ein bis zwei Fächer in deutscher Sprache unterrichtet werden.

 

Diese gelungene Auswahl der Familie und der Schule durch die finnische Partnerorgansisation der DFG hat Christian das Zurechtfinden erleichtert: „Die finnische Sprache ist nicht leicht zu lernen. Selbst die Finnen müssen noch in der neunten Klasse die Grammatik der eigenen Sprache lernen, denn das Finnische hat 16 Fälle“, erklärt Christian. „Für einen so kurzen Aufenthalt werden von der DFG daher oft deutschsprachige Familien ausgesucht.“ So war Christians Gastvater deutschstämmig und auch die anderen Familienmitglieder hatten alle Deutsch gelernt. „Sie sprechen es erstaunlich gut und flüssig“, beurteilt der Gastsohn seine Familie im Nachhinein. Die Kommunikation mit Verwandtschaft, Klassenkameraden oder Schule lief dann in Englisch. Dies stellte für Christian dann kein Problem dar.

 

Christians Gastfamilie lebt in Tampere, der zweigrößten Stadt Finnlands, die ungefähr so groß ist wie Münster. In den ersten Tagen seines Aufenthalts waren noch Ferien, sodass die Familie ihm die Innenstadt gezeigt und mit ihm einige finnische Spezialitäten gegessen hat.

 

Der Schultag begann morgens und endete um 14 Uhr. Bis auf Finnisch war es meist kein Problem, dem Unterricht inhaltlich zu folgen, da die Inhalte entweder weitgehend bekannt (z.B. Mathe, Chemie) oder erkennbar (Erdkunde) waren. Christian empfand das Schulsystem dort als entspannter: „Die Schüler haben mehr Verantwortung, aber auch mehr Rechte.“ Nach den Hausaufgaben zeigte die Gastfamilie ihm Land und Leute. Oft hat er Tuomas zu den Nachmittagsaktivitäten begleitet. So war die Rückkehr aus schulischer Sicht problemlos.

 

„Aber an das hektische Deutschland musste ich mich erst wieder gewöhnen“, berichtet Christian. Die beste Erfahrung in seinem Finnlandaufenthalt waren nämlich die Aufenthalte im Sommerhaus mit Sauna. „Die Finnen haben die Sauna erfunden – sagen sie zumindest – und in Finnland gibt es mehr Saunas als Autos.“ Christian schmunzelt: „Jeder hat eine eigene Saune, sei es im eigenen Haus oder in der Wohnung. Dazu kommen noch öffentliche Saunas. Außerdem hat jede finnische Familie ein Sommerhaus am See. Dort gibt es auch eine Sauna.“ So kann man das ganze Jahr saunieren und sich – Sommer wie Winter – im See wieder abkühlen.

 

Insgesamt waren diese vier Wochen ein interessanter Einblick in ein anderes, nordeuropäisches Land, welches mit Freundlichkeit und Lebensart Christian fasziniert hat.

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