Streitschlichter schlichten auch samstags
19.11.2016Die Streitschlichter-AG des CBG übt Mediationsgespräche
"Cut", ruft Moritz in das Gespräch hinein. Merit, Schülerin der 8c, schlichtet gerade zwischen "Jana" und "Johanna". Eigentlich sind Jana und Johanna aber Lilly und Fabienne, Lillys Freundinnen aus der 8c. Die beiden schlüpfen in die Rolle von zwei Freundinnen, die sich gestritten haben.
Die Streitschlichter-AG des CBG hat sich am Samstag, dem 19.11.2016, im evangelischen Gemeindezentrum Dülmen getroffen, um in Ruhe den Ablauf eines Mediationsgesprächs zu üben. Doch zunächst stand das Gemütliche im Vordergrund: Die Gruppe stärkte sich mit einem gemeinsamen Frühstück. Erst dann ging es los.
In der Form von Rollenspielen wurde reihum das Mediationsgespräch geübt. Für diejenigen, die sich neu in die Rolle des Streitschlichters, auch Mediators, einfinden müssen, bedeutet dies höchste Konzentration auf das, was die Streitenden dort sagen, aber auch auf das, was man selber sagt.
Mediation bedeutet, dass die Konfliktparteien darin unterstützt werden, eine Lösung für ihren Konflikt durch gegenseitige Empathie zu finden. Dazu führt der Mediator oder die Mediatorin durch einen ritualisierten Gesprächsablauf.
"Hallo, ich bin Kilian", eröffnet gerade Kilian aus der 8c das Gespräch mit "Chris" alias Malte und "Maxi" alias Moritz. "Ich bin heute euer Streitschlichter und möchte euch dabei helfen, dass ihr für euren Streit eine Lösung findet. Seid ihr freiwillig gekommen?" Freiwilligkeit ist eine Grundvoraussetzung für jedes Streitschlichtungsgespräch. Nur dann kann eine Lösungssuche funktionieren. Dazu sind auch Allparteilichkeit und strenge Vertraulichkeit weitere Eckpfeiler des Gesprächs.
Nach der ersten Einführung in das Gespräch, der Vorstellung des Ablaufs und der Gesprächsregeln leitet der Streitschlichter dann das Vorstellen des Konflikts an: "Chris, erzähl bitte aus deiner Sicht, was sich ereignet hat", fragt Kilian und bitte Maxi, zunächst zuzuhören, bevor auch er an die Reihe kommt. Beide erzählen dann auch von dem, wie sie sich bei diesem Konflikt gefühlt haben.
Am Fenster sitzen Hannah, Michel und Arndt. Michel alias Herbert steht hinter einem Stuhl, Arndt alias Bert ebenso. Hier findet gerade der Rollentausch statt. Frau Hackenberg gibt dabei Tipps, wie der Streitschlichter, in diesem Falle Michel, so formuliert, dass der Rollentausch auch wirklich gelingt.
Im Gruppenraum des Gemeindezentrums ist die Übungsgruppe schon bei der Lösungssuche angelangt. Lilli, Hannah, Yara und Anni hören Herrn Zarmann aufmerksam zu, der besonders auf Formulierungen geachtet hat. Wenn dann die STreitenden formuliert haben, was sie bereit sind zu tun und vom anderen erwarten, können sich die Konfliktparteien auf eine Lösung einigen. Dies wird dann schriftlich in einem Streitschlichtungsvertrag niedergeschrieben. Damit endet dann das Streitschlichtungsgespräch.
Alle Streitschlichter haben an diesem Vormittag mindestens ein komplettes Streitschlichtungsgespräch geführt. Das braucht Zeit, den Schlichtung ist immer wieder mit Überraschungen verbunden. Die Leitung der AG, Peter Zarmann und Michaela Hackenberg, war sich heute einig: "Die Gruppe hat super gearbeitet."