Das CBG nimmt Anteil
12.02.2017Nachruf zum Tod von Studiendirektor (V) Gisbert Wegener
Das Clemens-Brentano-Gymnasium trauert um seinen ehemaligen stellvertretenden Schulleiter, Studiendirektor Gisbert Wegener, der um Alter von fast 90 Jahren verstorben ist. Gisbert Wegener wuchs in Ochtrup als Sohn eines Volksschuldirektors auf. Seine Schulzeit wurde durch den 2. Weltkrieg, in dem er zum Dienst als Luftwaffenhelfer in Rheine, als Arbeitsmann im Reicharbeitsdienst und schließlich als Funker und Jäger in Berlin und in Tangermünde eingezogen wurde, unterbrochen. Gegen Ende des Krieges geriet er in Belgien in englische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung besuchte er die Oberschule für Jungen in Gronau, die er 1947 mit dem Abitur abschloss. Nach dem Studium der Mathematik, der Physik und der katholischen Theologie an der Universität Münster absolvierte er seinen Vorbereitungsdienst am Staatl. Gymnasium Arnoldinum in Burgsteinfurt und am Studienseminar in Münster.
„Er war die Seele seiner Fächer“
Anschließend trat er im Jahr 1955 seinen Dienst am Städt. Gymnasium in Dülmen an. Mit Begeisterung unterrichtete er seine Fächer Mathematik und Physik, zeitweise auch katholische Religionslehre. „Er war die Seele seiner Fächer“, urteilten die Kolleginnen und Kollegen. Seine Interessen und Kenntnisse gingen weit über diese unterrichteten Fächer hinaus, Gisbert Wegener war ein profunder Kenner des Lateinischen und der Philosophie. Größte Anerkennung im Kollegium und in der Schülerschaft genoss er vor allem als Mathematiklehrer. Das blieb auch dem Regierungspräsidium und dem Wissenschaftlichen Prüfungsamt in Münster nicht verborgen. So gehörte er von 1970 bis 1991 der Prüfungskommission für das Lehramt an Gymnasien und Realschulen im Fach Mathematik an. Wegener war ebenso ein hervorragender Physiker, der stets darauf achtete, dass die Ausstattung der Naturwissenschaften zum Nutzen der Schülerinnen und Schüler allen Ansprüchen an einen guten Unterricht entsprach. „Wer billig kauft, kauft zweimal“, mag er gedacht haben, dem die Kolleginnen und Kollegen, die ihn noch in seiner aktiven Zeit kannten, einen Hang zur Perfektion bescheinigen: „Er schaffte nur Hochwertiges an.“ Diese Perfektion und sein planerisches Talent kamen ihm nach seiner Ernennung zum stellvertretenden Schulleiter im Jahr 1974 zugute, als er die Verantwortung für die Organisation der Schule, für die Stunden- und Vertretungsplanung übernahm. „Er wusste mit geübtem Schalten das Schuluhrwerk in Gang zu halten.“ Die Herausforderungen seiner Zeit als Stellvertreter meisterte er mit großer Korrektheit, die gepaart war mit Witz und Humor. Zu nennen sind dabei die Jahre großen Lehrermangels, der Entwicklung der Naturwissenschaften in einem ursprünglich neusprachlichen Gymnasium und die Planung, Einrichtung und Ausstattung des Neubaus am heutigen Standort des Clemens-Brentano-Gymnasiums. „So lasst ihn nun des Weges zieh’n, der Ruhestand empfange ihn. Das Tagewerk, es ist vollbracht, er hat sich hier verdient gemacht“, schrieb ein dichtender Kollege 1991 bei Wegeners Verabschiedung.