Auf Tuchfühlung mit Franziskus und Italien
12.04.2018Latein-Kursfahrt nach Rom und Neapel begeistert
Am Montagmorgen um halb sechs stand unsere ganze Klasse erwartungsvoll und auch noch ein bisschen müde auf dem Schulhof. Jetzt ging es nach langer Vorbereitung endlich nach Italien! Die meisten waren aufgeregt, einige flogen nämlich das erste Mal. Die Busfahrt hatte gut geklappt und auch am Flughafen waren wir ohne lange Wartezeiten an unserem Gate. Auch der Flug verlief ruhig und nach dem Abholen unserer Koffer und einer weiteren Busfahrt waren wir endlich in unseren Bungalows.
Die Bungalows waren klein, aber ansonsten sehr schön. Wir hatten eine Küche und einen Tisch mit Sitzbank und drei Zimmer mit je zwei Betten.
Nachdem wir uns dann in unseren Bungalows eingerichtet hatten, ging es auch schon schnell weiter mit dem ersten Programmpunkt, der Führung „Rom am Abend“. Da unser Campingplatz ein bisschen außerhalb lag, mussten wir erst mit einem Shuttle-Bus zu einer Metrostation gebracht werden, von wo wir dann ungefähr sieben Stationen in die Stadtmitte gefahren sind. Als wir aus der Metrostation rausgegangen waren, stand direkt vor uns das Kolosseum. Das war natürlich sehr beeindruckend. Nach einem ersten Eindruck von Rom waren aber alle froh, als wir um halb elf am Campingplatz ankamen.
Am Dienstag hatten wir dann zuerst eine Führung auf dem Forum Roman, die sehr spannend war, weil wir viele von den Bauten schon aus dem Lateinunterricht kannten. Danach ging es ins Kolosseum. Dort waren besonders die Höhe und das ausgeklügelte Kellersystem faszinierend. Nach einer kurzen Mittagspause beim Pantheon waren wir in die Apostolische Signatur, das Gericht des Papstes, eingeladen. Dort erfuhren wir einiges über den Vatikan und über die Anwälte, die dort immer noch auf Latein schreiben. Nachdem wir dann nach einer halben Stunde Fußmarsch durch den strömenden Regen endlich einen Supermarkt gefunden und eingekauft hatten und nochmal eine dreiviertel Stunde in einem überfüllten Bus gestanden hatten, war die Erleichterung groß, als wir wieder beim Campingplatz waren.
Nachdem wir abends bei den Bungalows angekommen sind, haben wir erstmal gekocht und gemeinsam gegessen. Das hat immer sehr viel Spaß gemacht, weil wir einfach machen konnten, was wir wollten. Danach sind einige andere aus unserer Klasse zu uns gekommen und wir haben uns alle an einen Tisch gesetzt und dabei Musik gehört. Einige haben auch noch getanzt.
Am Mittwoch ging es dann zur Papstaudienz. Da wir etwas später dran waren, war die Audienzhalle bereits gefüllt und so haben wir uns in den Petersdom gesetzt. Wir waren so ziemlich die ersten, deswegen hatten wir die Möglichkeit, ganz vorn beim Papst zu sitzen. Dann kam der Papst in die Kirche und hielt eine kurze Ansprache. Danach ging er durch die Reihen und einige von uns hatten die Möglichkeit, ihm die Hand zu schütteln. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, einmal im prunkvollen Petersdom dem sogenannten „Papst der Armen“ zu begegnen. Nach dem Petersdom und der Papstaudienz waren wir dann in den Vatikanischen Museen. Die Zahl der alten Kunsttücke war einfach überwältigend. Besonders gut gefallen hat den meisten der Gang mit den Landkarten an der Seite. An den beiden Wänden rechts und links waren immer riesige Bilder von Regionen aus Italien. Auf der Decke waren auch noch Bilder, die zu den jeweiligen Regionen gehört haben. Am besten gefallen hat mir die Sixtinische Kapelle und dort besonders die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Es hat total viel Spaß gemacht zu erraten, welche Szene(n) dort wohl abgebildet sind. Danach ging es für die meisten relativ früh wieder nach Hause.
Am Donnerstag wurden wir von einem Streik der öffentlichen Verkehrsmittel überrascht. Aber dank Herrn Terstegges Einsatz am Telefon stand für den Donnerstag ein Bus zu unserer Verfügung, was zur Abwechslung mal ganz bequem war. Als erstes ging es nach Ostia Antica. Ostia war damals der Hafen von Rom. Dort waren wir in einer Art Freilichtmuseum und konnten uns die Ausgrabungen anschauen. Es sah wirklich aus wie eine kleine Stadt und man konnte vieles erkennen, z. B. Häuser oder Thermen. Nachtmittags waren wir in den Katakomben. Ein etwas älterer Mann ist mit uns eine Runde durch einen Teil des 17 km langen Wegenetzes gelaufen und wir konnten uns die Grabnischen ansehen. Einerseits war es beeindruckend, andererseits auch ein wenig beängstigend. Alles in allem war der Tag für die meisten der schönste. Und auch der erste mit gutem Wetter.
Am Freitag mussten wir dann wieder einmal sehr früh aufstehen, weil wir von einem Bus von Rom zum Vesuv, dann nach Pompeji und dann in unsere neue Unterkunft in Sorrent gefahren wurden. Im Bus wurde dann von allen erstmal der Schlaf nachgeholt. Beim Vesuv war die atemberaubende Aussicht auf Neapel besonders schön. Danach ging es nach einer echten italienischen Pizza nach Pompeji. Besonders beeindruckend und bewegend waren dort die Gipsfiguren, weil man dort die Menschen im Augenblick ihres Todes sehen konnte. Einige hatten die Hände schützend über Mund und Nase gelegt, andere die Arme vor den Kopf. In Pompeji selbst waren die Wandmalereien besonders schön. Danach ging es in die neuen Unterkünfte in Sorrent, die leider nicht so schön waren wie in Rom.
Am Samstag war dann der letzte Tag mit Programmpunkten. Wir sind mit dem Zug nach Neapel gefahren und haben dort eine Rallye in dem Museum gemacht, wo man die Fundstücke aus Pompeji sehen konnte. Besonders faszinierend war dort die Vielzahl der Ausstellungsstücke. Danach hatten wir ein wenig Freizeit in Neapel, bevor es wieder zurückging. Als wir wieder in Sorrent waren, sind wir zum Sonnenuntergang an den Strand gegangen und haben Fotos gemacht. Das war für die meisten sicher auch ein sehr schöner Moment, weil man in der Ferne Neapel mit seinen vielen Lichtern an der Küste sehen konnte. Danach ging der Abend für die meisten erst richtig los, da die Mehrzahl der Klasse die Nacht durchgemacht hat. Ein gebührender Abschied von dieser schönen Italienfahrt.
Am Sonntag stand dann nur noch die Rückreise an. Nach der Busfahrt nach Neapel, dem Flug mit einigen Turbulenzen und der Fahrt in einem Doppelstockbus sind wir dann endlich müde und erschöpft wieder in Dülmen angekommen.
Inken Terstroet, Ben Blankenau, Hannah Freitag und Felicitas Höing