Die Kindheit ist ein Messer in der Kehle
18.06.2015Aufführungen der Theater-AG Senior ein voller Erfolg
Die oben formulierte, gnadenlose Erkenntnis überkam Verena Uhlending (Q1), Corinna Peters (EF) und Milena Michalak (EF) als Darstellerinnen der Protagonistin Nawal Marwan gleich zweimal in dem Stück „Verbrennungen“, das die Senior-Theater-AG am vergangenen Montag und Dienstag frei nach der Vorlage von Wajidi Mouawad auf die Bühne brachte.
Obwohl sich die AG in diesem Jahr einem sehr ernsten Thema widmete und ein Stück inszenierte, das die Grausamkeit und Sinnlosigkeit von Kriegen verdeutlicht und veranschaulicht, wie schwer es ist, in dieser Welt an Werten festzuhalten, waren die Aufführungen ein voller Erfolg.
Die insgesamt 15köpfige Gruppe spielte an beiden Abenden vor ausverkauften Rängen und fesselte das Publikum mit der Geschichte der beiden Geschwister Jeanne und Simon (Hariett Claes und Julius Kuhmann, beide Q1), die sich nach dem Tod ihrer Mutter Nawal, begleitet von dem Notar Hermile Lebel (Benedikt Klofat, Q1) auf eine Spu-rensuche in deren Vergangenheit begeben, bei der sie einer Vielzahl von Hinweisen nachgehen müssen, die ihnen von Iman Zaher (Q1) in den verschiedensten Rollen gegeben werden.
Mithilfe des Erzählers, verkörpert von René Neumann (Q2), tauchte auch das Publikum ein in die Geschichte einer jungen Frau, die sich nach einer frühen Schwangerschft aus den Zwängen ihrer Familie, besonders der strengen Mutter (Chiara Frech, EF) befreit und trotz aller Widerstände (etwa durch das Militär, gespielt von Kim Sicking, Kl. 9 und Maik Krisanov, EF) zu einer gebildeten ungen Frau heranwächst. Begleitet von ihrer treuen Freundin Sawada (Joana Schulte-Hullern, Q1) macht sie sich auf die Suche nach dem Kind von ihrem Geliebten Wahab (Nina Pierick, Q1), welches ihr die Mutter entwendete und fortgab. Erst nach den Wirren des Krieges soll sie diesen verlorenen Sohn (Katharina Schowe, EF) bewusst wiederfinden - und zugleich eine schreckliche Erkenntnis gewinnen, die ihr Leben nachhaltig verändern soll.
Belohnt wurde das zweistündige, hochkonzentrierte Spiel der Gruppe mit anhaltendem Applaus und viel Lob – die Erinnerungen werden sicher allen Beteiligten noch lange bleiben!