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Mit Leidenschaft für Latein
Annabelle Rickert hält mit großer Freude über ihren Erfolg ihre Arbeit in den Händen!

Mit Leidenschaft für Latein

01.12.2018

01.12.2018

Annabelle Rickert  bei Lateinwettbewerb "Certamen Carolinum" erfolgreich

 

Die „Metamorphosen“ von Ovid sind für manche Schülerin nur ein Haufen gedrehter Fantasygeschichten. Mancher Schüler ringt den Verwandlungserzählungen wohl einen ästhetischen Reiz ab, aber einen Bezug zur eigenen Lebenswelt kann er dennoch nicht ausmachen.

Schülern erkennen zu helfen, wie zeitlos die meisten der lateinischen und altgriechischen Texte sind, und sie außerhalb des schulischen Kontextes für die beiden „alten Sprachen“ zu begeistern, das haben sich der Verein zur Förderung der Alten Sprachen in den Schulen e.V., das Landesministerium für Schule und Bildung und das Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen vorgenommen, als sie 1985 den Lateinwettbewerb „Certamen Carolinum“ ins Leben riefen.

 

Unter den jährlich bis zu 130 Wettbewerbsteilnehmern finden sich regelmäßig auch Schülerinnen und Schüler des CBG. In diesem Jahr konnte sich die Zehntklässlerin Annabell Rickert bis unter die besten 40 TeilnehmerInnen schreiben. Mit ihrer wissenschaftlichen Hausarbeit, in der sie einen Auszug aus Ovids Pygmalion-Metamorphose (Ov. Met. 10, 243– 297) mit dem Musical „My fair Lady” von Alan J. Lerner und Frederick Loewe verglich, überzeugte sie die Jury und sicherte sich so einen Platz in der zweiten Wettbewerbsrunde.

 

Annabell vergleicht in ihrer Arbeit die Ausgestaltung des Zusammenhangs von Misogynie und Junggesellenleben im antiken Text und dem modernen Musical miteinander und zieht den Schluss, dass Pygmalion eigentlich die zeitgemäßere der beiden Figuren ist.

 

Die Schülerin, die ein Schuljahr lang in Australien lebte, hatte auch bei der Arbeit mit dem englischen Libretto keine Schwierigkeiten: „Die Arbeit für den Wettbewerb war eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Zum einen war es spannend und bereichernd, sich mit einem lateinischen Text einmal so intensiv auseinanderzusetzen und zu erkennen, wie aktuell er eigentlich ist. Zum anderen war es auch eine gute Vorbereitung für die Facharbeit in Klasse elf.“ Diese möchte Annabell aber im Fach Biochemie schreiben.

 

„Annabells Leistung ist besonders hervorzuheben, da die heiße Phase der Schreibrunde genau parallel zur Abgabe der Praktikumsberichte am CBG lag“, betont eine Lateinlehrerin. „An den meisten anderen Schulen werden einfach die im Fach Latein geschriebenen Facharbeiten, die sowieso in Klasse elf verfasst werden, als Wettbewerbsbeiträge für das Certamen eingereicht. Dass eine Schülerin zusätzlich zu der normalen Belastung in der Oberstufe freiwillig eine literaturwissenschaftliche Arbeit auf so hohem Niveau verfasst, ist eine tolle Botschaft an uns als Kollegium, dass wir am CBG den Schülern über den Unterricht hinausreichendes Interesse an den Fächern vermitteln können.“

 

Das Lateinkollegium hofft, auch für das Certamen 2019 wieder Schüler ermutigen zu können, sich mit den Themen „Rhetorik“, „Reflexion politischer Entscheidungen“ oder „Intersexualität“ anhand lateinischer Texte auseinanderzusetzen. Neben dem persönlichen Erfahrungs- und Lerngewinn winken als Hauptpreis eine direkte Aufnahme in die Förderung der Studienstiftung des deutschen Volkes, Reise-, Buch- und Geldpreise sowie die Teilnahme  am  internationalen  Lateinwettbewerb „Certamen Ciceronianum“ in Arpino/Italien.

 

Die Ausschreibungsunterlagen finden interessierte Schülerinnen und Schüler der Oberstufe auf:

 

https://certamencarolinum.de/attachments/article/58/Ausschreibungsunterlagen%202019.pdf

 

 

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