Experimenterien mit der Erbinformation
30.09.2020Q2-Bio-LK zu Gast in der WWU Münster
„Mal richtig im Labor zu arbeiten, ist wirklich interessant“, bemerkt Felicitas Höing, während sie mit Ben Blankenau zusammen mit einem kleinen Stößel im Reagenzglas Zellen von Tomaten mechanisch zerkleinert, um die DNS, das Molekül der Erbinformation, freizusetzen. Der Biologie-Leistungskurs Q2 des Clemens-Brentano-Gymnasiums ist am gestrigen Donnerstag in das Institut für Neurobiologie und Verhaltensforschung der Westfälischen Wilhelms-Universität eingeladen worden.
CBG wiederholt zum Praktikum geladen
Jedes Jahr haben weiterführende Schule die Gelegenheit, sich auf ein Genetik-Praktikum des Sonderforschungsbereiches 1347 der WWU zu bewerben. Im vergangenen Schuljahr war der Bio-LK von Lehrerin Michaela Hackenberg der glückliche Auserwählte. Im März sollte es soweit sein. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Umso mehr haben sich die Schülerinnen und Schüler gefreut, als aus Münster die Nachricht kam: „Der Kurs findet nun im September statt.“ Zwei Studierende des Masterstudiengangs der Biowissenschaften führten gestern durch das Praktikum.
Praxis und Theorie wechseln sich ab
„Die praktischen Anteile haben mit kurzen, intensiven Theorieteilen abgewechselt“, erklärt Lehrerin Michaela Hackenberg. So war den Schülerinnen und Schülern immer klar, wozu welcher Arbeitsschritt diente. „Im Lehrbuch sehen die Verfahren immer so groß und umfangreich aus,“ ist Lara Göhner erstaunt, als sie die kleinen Mengen sieht, mit denen gearbeitet wird. Nur in der praktischen Erfahrung wird deutlich, wie wichtig sorgfältiges Arbeiten in der Laborarbeit ist.
Biologische Laborarbeit ist filigarn
Lara Jacob und Janne Diekmann halten ein Probenglas vorsichtig gegen das Licht. Zwischen zwei Flüssigkeitsschichten ist etwas Milchiges zu sehen. Vorsichtig führt Lara eine feine Glaspipette ein und dreht sie. Und tatsächlich - dieses Milchige bleibt etwas an der Pipette hängen. „Wow, das ist die DNS?“, bemerkt Janne und Lara ergänzt: „Irgendwie hatte ich mir die Erbinformation spektakulärer vorgestellt, aber interessant ist es schon, wie es tatsächlich aussieht.“ Zu dieser einfachen DNS-Isolation wurde das Molekül der Erbanlagen aber auch in der Zentrifuge isoliert, um dann anschließend diese zu vervielfältigen und mit der Gel-Elektrophorese zu analysieren.
Viel Spaß und gleichzeitig noch Berufsorientierung
„Wir haben wirklich alle Arbeitsschritte selbstständig durchgeführt. Das hat Spaß gemacht!“, resümiert Alpay Alkin den Tag. „Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass ich auch beruflich später im Labor arbeiten möchte“, erwähnt Lara Jacob dazu. So hat das Praktikum neben Spaß viel Erfahrung und Praxiserlebnis sowie Berufsorientierung für die baldigen Abiturienten gebracht hat.