"GOTT" - eine gute Idee...
27.03.2023...für einen unterhaltsamen Abend! Erfolgreiche Theateraufführung der Senior-Theater-AG füllt die Aula
„Kurzweilig!“ „Gelungen“ „Unterhaltsam“ – am Abend des 23. Aprils hörte man nur Positives nach Abschluss der Aufführung „GOTT“ der Senior-Theater-AG des CBGs. Wie auch am Vorabend war die Aula reichlich gefüllt. Das „absurde“ Theaterstück „Gott“, welches größtenteils in der Antike spielt, wurde von den Schülerinnen und Schülern unter der Regie von Maike Verwey neu aufgelegt und großartig umgesetzt. Dabei wurde die antike Weltbühne geschickt mit dem ländlichen Dülmen und der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler verknüpft.
Die Zuschauer verfolgten das Stück nicht nur aufgrund der unterhaltsamen Spielleistung der Theater-AG mit großem Interesse, sondern auch, weil die Bühne wie ein Teil des Stücks wirkte. Auf diese Weise gelang es, das Publikum immer wieder in das Geschehen mit hineinzuziehen. Die Darsteller überzeugten durch viel Spielfreude, Witz und Talent.
In dem absurden Theaterstück Woody Allens war die Frage nach der Existenz Gottes in der Handlung mit der Frage verbunden, ob ein Stück immer ein Ende benötigt. Dieser Frage wurde auf humorvolle Weise nachgegangen.
Der griechische Autor Tsatziki (Heinrich Rövekamp) und der Schauspieler Gyros (DenDen Daniel) haben Schwierigkeiten dabei, einen passenden Schluss für ihr Stück zu finden, welches sie beim Athener Dramatiker-Festival aufführen wollen. Auf einmal taucht allerdings ein findiger Verkäufer auf (Kim Frech), der die Idee hat, mit dem Apparat „deus ex machina“ Zeus auf die Bühne zu holen, um den Helden des Stücks, einen Sklaven, zu retten und damit ein Ende zu garantieren. Nachdem dadurch ein überzeugender Abschluss gefunden wurde, beginnt nun eine weitere Handlung: In dieser hat der Sklave (ebenso DenDen Daniel) die Aufgabe, der Königin (Paulina Evelt) eine Nachricht zu überbringen. Als Belohnung winkt ihm die Freiheit. Jene Botschaft soll der Königin die Frage beantworten, ob Gott existiere. Da ihr die Antwort „Ja“ aber nicht gefällt, möchte sie skrupellos und außerordentlich dramaturgisch den Sklaven töten. Daraufhin soll der aus dem Apparat kommende Zeus als Retter einstehen. Doch durch einen technischen Fehler der Maschine stirbt er bei der Landung auf der Erde. Der Höhepunkt wird erreicht, aber zugleich auch erschwert, in dem sich - zu allem Überfluss - eine getötete Frau aus der Realität (Pia Stegemann), Woody Allen als Autor (Amelie Deemann) und ein weiterer Autor namens Lorenzo (Maya Mulvahill) in das Geschehen einmischen.
Die gesamte Handlung hindurch blieb durch die schauspielerischen Künste der Schülerinnen und Schüler aufregend und spannend. Der durch starke Lichteffekte unterstütze Auftritt Zeus‘ zeigte neben den schauspielerischen Talenten auch eine tolle Bühnen- und Lichttechnik. Trotz westfälischen Einschlags und mit viel intelligentem Humor blieb man dem Grundwerk aber insgesamt treu.
Und die Moral von der Geschicht‘, Gott gibt es nicht? Diese Frage und die Frage, ob ein Stück ein Ende braucht, wurden zum Schluss durch die Stimme Gottes aus dem Off beantwortet: „Vielleicht ist der Kreis doch eine gute Idee.“ So gesehen war die Aufführung wirklich eine runde Sache.
Antonia Fenge, Simome Frie, Michaela Suppa